In Angola ist die
erste Parlamentswahl seit 16 Jahren dem katholischen Hilfswerk Misereor zufolge fair
verlaufen. Die Regierungspartei MPLA wurde zum Sieger erklärt. Nach Auszählung von
knapp der Hälfte der Stimmen kam sie nach Angaben der Wahlkommission auf 81,7 Prozent
der Stimmen. Die oppositionelle Partei Nationale Union für die völlige Unabhängigkeit
Angolas (UNITA) kam demnach auf 10,6 Prozent.Mit diesem großen Vorsprung sicherte
sich die MPLA voraussichtlich die für Verfassungsänderungen nötige Zweidrittel-Mehrheit
im Parlament. Nach Einschätzung des bischöflichen Hilfswerks Misereor entsprachen
die Wahlen annähernd demokratischen Maßstäben.
Der Misereor-Verantwortliche
für das südliche Afrika, Karl Wirtz: „Soweit wir Informationen haben, aus der
internationalen Presse und Kontakten mit Partnern in Angola, sieht es so aus, dass
die Wahlen tatsächlich weitgehend fair stattgefunden haben. Es gab natürlich hier
und da Unstimmigkeiten. Es gab Situationen, in denen das Militär Druck ausgeübt hat.
Es wurden Wähler aus Nachbarländern eingeschleppt. Aber das ist nicht bedeutend. Man
muss davon ausgehen, dass die Wahlen zum großen Teil fair waren. Und das Ergebnis,
ob es nun 82 Prozent für die MPLA sind oder 79 oder 84, ändert nichts daran, dass
die MPLA der große Gewinner der Wahlen ist.“