Papst Benedikt XVI.
hat die Bischöfe in Nicaragua wegen ihres Engagements für die Armen und ihren Respektabstand
zur Politik gelobt. In einer Situation der Armut und der Auswanderung, die zu einer
„zunehmenden politischen Radikalisierung gerade in den vergangenen Jahren“ führte,
sei ein Eindringen der Frohen Botschaft ins Denken, Leben und in die Arbeit der Gläubigen
unerlässlich, so der Papst vor Bischöfen aus Nicaragua, die sich zu ihrem Ad Limina-Besuch
in Rom aufhalten.
„Mit Freude sehe ich, dass ihr als Hirten die Geschicke
eures Volkes teilt und in vollem Respekt für die Autonomie der öffentlichen Verwaltung
euch bemüht, ein Klima des Dialogs und der Entspannung zu schaffen. Dabei verzichtet
ihr nicht darauf, die grundlegenden Menschenrechte zu verteidigen und Ungerechtigkeiten
anzuprangern sowie eine Auffassung von Politik zu fördern, die, mehr als Streben nach
Macht und Kontrolle, ein großzügiger und demütiger Dienst am Gemeinwohl ist.“
In
dem zentralamerikanischen Staat regiert seit eineinhalb Jahren Präsident Daniel Ortega
von der sandinistischen Partei. Nicaragua ist heute nach Haiti das zweitärmste Land
Lateinamerikas. Die neun Oberhirten, die Benedikt in Audienz empfing, überbrachten
dem Papst im Namen der Bischofskonferenz eine Einladung nach Nicaragua. (rv 06.09.2008
gs)