Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, ist „betrübt“
über die geplante Neuregelung der Abtreibung in Spanien. Abtreibung sei nicht bloß
eine politische, sondern auch eine religiöse, kulturelle und soziale Frage, so der
Kardinal im Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Deshalb verdiene das Thema einen
tiefgehenden Dialog. Das neue Gesetz soll im ersten Halbjahr 2009 vorgestellt werden
und nach Angaben der spanischen Ministerin für Gleichberechtigung, Bibiana Aido, „die
Rechte von Frauen, die abtreiben wollen, besser schützen“. Das bisherige Abtreibungsgesetz
ist seit 25 Jahren in Kraft. Es sieht einen straffreien Schwangerschaftsabbruch bis
zur zwölften Woche im Fall einer Vergewaltigung vor. Missgebildete Föten können bis
zur 22. Woche abgetrieben werden. Ohne zeitliche Begrenzung ist ein Spanien der Abbruch
einer Schwangerschaft straffrei, die die physische oder psychische Gesundheit der
Mutter beeinträchtigen könnte. Eine große Mehrheit der Abtreibungen fällt unter diese
Indikation, die Abbrüche auch im achten Monat ermöglicht. (afp/ansa 06.09.2008
gs)