Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) hat am Freitag die Zusammenarbeit
mit dem einzigen Inhaber eines Lehrstuhls für islamische Theologie in Deutschland
aufgekündigt. Zwischen den Positionen des Münsteraner Wissenschaftlers Muhammad Kalisch,
und den Grundsätzen der islamischen Lehre bestehe eine „erhebliche Diskrepanz“, erklärte
der Dachverband aus vier Islam-Verbänden am Freitag in Köln. Kalisch bedauerte die
Entscheidung des KRM, aus dem Beirat des von ihm geleiteten Centrums für Religiöse
Studien (CRS) auszusteigen. Er werde aber an seiner wissenschaftlichen Arbeit festhalten,
sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur. „Die Verbände vertreten eine Vorstellung
von Theologie, die nicht zeitgemäß ist“, so Kalisch. Die islamische Theologie stehe
dort, wo die christliche im 19. Jahrhundert gestanden habe. Die Weichen müssten nun
in Richtung einer historisch-kritischen Forschung gestellt werden. (kna 06.09.2008
gs)