Christen in Pakistan leben „in ständiger Angst und Bedrohung“. Das berichtete der
Sekretär der Katholischen Bibelkommission Pakistans und Pfarrer einer großen Gemeinde
in Lahore, Pater Emmanuel Asi, gegenüber dem internationalen katholischen Hilfswerk
Kirche in Not. Erst kürzlich sei beispielsweise ein 13-jähriges christliches Mädchen
von einem muslimischen Mann entführt und vergewaltigt worden. Um der Strafe für das
Verbrechen zu entgehen, würden die Männer in solchen Fällen behaupten, die vergewaltigte
Frau sei nun Muslimin. Die Armut der pakistanischen Christen führe zudem dazu, dass
oft ganze Familien von Großgrundbesitzern abhängig seien. Es handele sich um „eine
Form der Sklaverei“. Die Menschen würden nicht monatlich bezahlt, sondern bekämen
– wenn überhaupt – erst nach der Ernte ihren geringen Lohn ausgezahlt. Insgesamt würden
Christen bei der Arbeitssuche und auch bei der Aufnahme in Schulen und Universitäten
stark benachteiligt, da ein christlicher Name für eine Ablehnung ausreiche, so der
Pater. Dennoch seien die Christen in Pakistan „stolz und glücklich, dass sie Christen
sind“. Positiv sei zudem, dass das Zeugnis der Christen bei der persönlichen Begegnung
mit Muslimen etwas verändere und dass diese spürten, dass „Christen anders sind“.
Vor allem muslimische Frauen würden angezogen durch „die Freiheit und die Freude“,
die sie bei Christinnen erlebten, denn „christlichen Frauen können mit Männern zusammen
in die Kirche gehen, sie können im Chor singen, mancherorts können Mädchen sogar Ministrantinnen
werden“. Auch die Präsenz von Ordensfrauen sei ein „großartiges Zeugnis“. (zenit
04.09.2008 gs)