In Freising
findet derzeit der VI. Weltkongress für die so genannte „Zigeunerseelsorge“ statt.
Sinti und Roma sind in den Ländern, in denen sie leben, Minderheiten. Und das erfordere
eine besondere Seelsorge, hatte schon Papst Johannes Paul II. gefordert. Deswegen
beraten nun Teilnehmer aus aller Welt darüber, wie sich die Kirche besser für Sinti
und Roma einsetzen kann. Unter ihnen ist auch der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz
für die „Zigeunerseelsorge“, der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle. Er beschreibt
die besondere Situation der herumreisenden Sinti und Roma so:
„Diese
Gruppen tun sich aus bekannten Gründen schwer, in eine örtliche Pfarrseelsorge integriert
zu werden. Diese Probleme entstehen auf beiden Seiten. Und wir bemühen uns, sie an
ihren Wohnorten, dort wo sie feste Siedlungen haben oder Stellplätze für ihre Wohnwagen,
zu begleiten. Dazu kommt, dass sie auch in ihrer Tradition ganz besondere Akzente
setzen: Für die Zigeunerfamilien, grade für die sehr katholisch geprägten, ist die
Wallfahrt etwas sehr Wichtiges. Und da versuchen wir, auch ein besonderes pastorales
Angebot zu machen."
Im Mittelpunkt des Kongresses
stehen die jungen Sinti und Roma. Sie hätten es oft schwer, ihren Platz in der Gesellschaft
zu finden, sagt Bischof Trelle. Ziel der Seelsorge für diese Gruppe müsse deswegen
sein,
„ihre Lebensbedingungen und ihre Ausgangssituation
zu verbessern im Sinne einer stärkeren Eingliederung, ohne dass wir ihre Familientradition
leugnen dürfen. Wir dürfen nicht Integration mit Assimilation verwechseln. In diese
Richtung einer Integration, einer Verbesserung von Startchancen gehen unsere Bemühungen.
Denn ganz deutlich muss man sagen: Seelsorge in diesem Raum heißt immer und vor allen
Dingen auch diakonische Ausrichtung, soziale Hilfen anzubieten.“