Vatikan: Ratzinger-Schüler diskutieren über Evangelien
Die Geschichtlichkeit der Evangelien stand im Mittelpunkt der Tagung des „Schülerkreises“
von Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo. Insbesondere wurde auch das Thema der
Passion und des Todes Jesu in Jerusalem behandelt - das teilte das Erzbistum Wien
jetzt mit. Das Treffen fand unter Vorsitz von Kardinal Schönborn statt. Zwei weltbekannte
lutherische Bibeltheologen - die beiden emeritierten Tübinger Professoren Martin Hengel
und Peter Stuhlmacher - legten in ihren Vorträgen den Ertrag ihrer jahrzehntelangen
wissenschaftlichen Arbeit über die Evangelien vor. Papst Benedikt XVI. - der momentan
am zweiten Band seines Buches „Jesus von Nazareth“ schreibt - nahm selbst intensiv
an der Diskussion teil, „mit der gleichen Offenheit, dem gleichen Humor und der Klarheit,
die ihn als Universitätsprofessor bei seinen Seminaren und Kolloquien auszeichneten“,
wie es im Abschlusskommunique des „Schülerkreises“ heißt. In Castelgandolfo wurden
auch die letzten Details der neuen Stiftung „Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI.“
geklärt. Die Stiftung wird am 12. November in München öffentlich präsentiert. Ihr
Ziel ist die Förderung „der Theologie im Geist Joseph Ratzingers“. Dem international
zusammengesetzten „Board of Trustees“ der Stiftung gehören auch einstige Schüler Joseph
Ratzingers aus Deutschland, Portugal, Irland, der westafrikanischen Republik Benin
und den USA an. Zum ersten Mal waren in diesem Jahr auch Doktoranden, die derzeit
Studien zur Theologe des Papstes betreiben, zum „Schülerkreis“ eingeladen. 17 junge
Theologen präsentierten ihre Studienprojekte vor dem Papst und seinen einstigen Schülern.
„Das bedeutet den Beginn einer neuen Generation von Ratzinger-Studenten“, so das Abschlusskommunique
des „Schülerkreises“. Organisiert wurde die Tagung vom Vorsitzenden der Vereinigung
der Ratzinger-Schüler, P. Stephan Horn.