Schwester Lea Ackermann erhält die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät in
Luzern. Die Dekanin Ruth Scoralick begründet die Entscheidung mit deren „bewunderswert
mutigem und tatkräftigem Einsatz“, den es zu würdigen gelte und „den sie selbst als
Zeugnis für die Werte des christlichen Glaubens sieht." Lea Ackermann setzt sich in
Afrika wie in Europa gegen Sextourismus und Menschenhandel ein. Am 29. Oktober erfolgt
die Übergabe der Auszeichnung. 2008 hat die Ordensfrau bereits den Guardini-Preis
der Katholischen Akademie Bayern erhalten. - Die gebürtige Saarländerin und Bankkauffrau
Lea Ackermann trat 1960 in den Orden der Missionschwestern Unserer Lieben Frau ein
und arbeitete nach Studium und Doktorat als Lehrerin in Ruanda und Kenia. Dort erlebte
sie hautnah, wie durch die Zerstörung vor allem wirtschaftlicher Ressourcen die einheimische
Bevölkerung in die Verelendung getrieben wurde und wird, wie sexuelle Ausbeutung,
gerade der Frauen und Kinder, wie Sex-Tourismus und Menschenhandel die Würde der Menschen
mit Füssen tritt. 1985 gründete sie Solwodi (Solidarity with women in distress – Solidartät
mit Frauen in Not) im kenianischen Mombasa. Seit 1988 sind Schwester Lea und ihr
Hilfswerk auch in Deutschland aktiv, denn auch mitten in Europa werden die Grund-
und Menschenrechte der Frauen ignoriert. Immerhin waren rund die Hälfte der 1.022
Erstkontakte im Jahr 2007 aus europäischen Ländern. In Kenia hatte sie die ersten
Frauen entdeckt, die nach Europa verkauft wurden. Heute floriert ein massenhafter
Handel mit jungen Frauen aus osteuropäischen Ländern. (kipa 01.09.2008 mc)