2008-08-31 12:33:30

Georgien: Caritas, „Flüchtlinge sitzen fest“


RealAudioMP3 Vor dem Krisengipfel zum Kaukasus-Konflikt am Montag bemühen sich die Regierungen der EU-Mitgliedsländer um Abstimmung. Der britische Premierminister Gordon Brown forderte eine entschlossene Reaktion auf das russische Vorgehen in Georgien. Russland müsse sich an die internationalen Spielregeln halten, wenn es von Einrichtungen wie den G-8, der OECD und der Welthandelsorganisation profitieren wolle, schrieb Brown in einem Beitrag für die Zeitung „The Observer“. Derweil bleibt die Lage der Flüchtlinge in den Pufferzonen problematisch. Wir haben telefonisch den Direktor der georgischen Caritas, Pater Witold Szulcynski, erreicht

„Die Flüchtlinge aus der Stadt Gori und der Ortschaften der Umgebung sind bereits in ihre Häuser zurückgekehrt. Die Flüchtlinge aus Abchasien, aus der Gegend von Tskhinvali und Kodoro, hingegen haben angesichts der derzeitigen politischen Lage keine Möglichkeit zurückzukehren. Das bedeutet, dass sie in Tiflis, Kudaisi oder Gori bleiben müssen, wo in diesen Tagen eine Zeltstadt für mindestens 10.000 Menschen errichtet wird. Wie lange die Menschen dort werden bleiben müssen, weiß kein Mensch. In Tiflis sind viele Flüchtlinge noch in den Schulen, eigentlich beginnt am 1. September der Schulunterricht. Aber das wird wohl kaum gehen – die geflohenen Menschen müssen jetzt die Schulen verlassen und in Zelte umziehen. Außerdem gibt es in Tiflis immer noch Tausende Menschen aus Abchasien und Ossetien, die heute noch in Folge des Krieges von 1991/1992 in Flüchtlingslagern leben.“

Vor dem EU-Kaukasus Gipfel hat Georgien von der Europäischen Union verlangt, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. „Wir erwarten, dass die EU Strafmaßnahmen verhängt, die sich nicht gegen die Bevölkerung, sondern die politische Elite Russlands richten“, sagte der für die abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien zuständige Minister Temur Jakobaschwili. Zugleich kündigte das georgische Außenministerium am Samstag eine drastische Verschärfung der Visabestimmungen für Russen an.

(deutschlandradio/rv 31.08.2008 mc)








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