Der Nuntius in Pakistan
hat die anhaltenden Gewalt und die hohen Lebenshaltungskosten im Land kritisiert.
Die politische Krise verschlechtere die Lage stetig, sagte Erzbischof Adolfo Tito
Yllana gegenüber Radio Vatikan. Am Freitag waren im Nordwesten des Landes bei einem
Luftangriff nach Angaben der pakistanischen Armee mindestens 40 islamische Rebellen
getötet worden. Zehntausende Soldaten sind in den Gebieten entlang der afghanischen
Grenze im Einsatz gegen die Taliban. Bei Anschlägen von Islamisten sind seit Jahresbeginn
fast 1200 Menschen ums Leben gekommen. Der Nuntius in Pakistan: „Menschen
verlassen mitunter morgens das Haus und wissen nicht, wann und ob sie zurück kommen.
Ein einfacher Arbeiter hinterlässt dann eine Witwe und Kinder, die nicht wissen, wie
sie überleben sollen. Wir beten und hoffen wirklich, dass die Lage sich für die arme
Bevölkerung hier verbessert.“ In Folge der Energiekrise kommt es gerade in
Pakistan immer wieder zu längeren Stromausfällen, die das Leben und die Wirtschaft
des Landes lahm legen. Der Vatikanvertreter in Islamabad berichtet: „Die wirtschaftliche
Lage ist sehr schlecht. Betroffen ist vor allem die Mittelschicht und die ohnehin
arme Bevölkerung. Durch den Ölpreis sind die Lebenshaltungskosten stark gestiegen.
Um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen zahlen die Menschen das Vier- oder Fünffache
als vor ein paar Monaten. Mit ihren ärmlichen Gehältern können sie das kaum bewältigen.
Das gilt auch für so grundsätzliche Dinge wie Nahrungsmittel.“ Politisch befindet
sich Pakistan in einer Phase großer Instabilität. Am 6. September soll ein Nachfolger
für Präsident Pervez Musharraf gewählt werden, der am 18. August seinen Rücktritt
bekanntgab. Am Streit um die Nachfolge Musharrafs zerbrach am Montag die bisherige
Regierungskoalition. (rv/afp 30.08.2008 bp)