Im Osten Indiens sind angesichts der heftigsten Überschwemmungen der letzten fünfzig
Jahre mehr als 300.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. In den kommenden vier
bis fünf Tagen müssten in einer groß angelegten Aktion weitere Menschen vor den Fluten
gerettet werden, sagte ein Vertreter des Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur
AFP. Den Angaben zufolge warten noch 600.000 Menschen darauf, in den mehr als hundert
Notunterkünften der Regierung oder Tempeln Unterschlupf zu finden. In ganz Indien
starben durch die Folgen des Monsunregens seit Juni dieses Jahres rund 800 Menschen.
Die indischen Behörden erwarten, dass die Zahl der Flutopfer noch deutlich ansteigen
könnte, da viele Gebiete bislang nicht zugänglich sind. Auch sagten Meteorologen weitere
Regenfälle voraus. Die indische Regierung erwartet in den kommenden Monaten keine
Normalisierung der Lage. „Wir werden den Überlebenden bis Oktober Essen und Unterkünfte
bieten müssen, da sie nicht in ihre Häuser zurückkehren werden können“, sagte der
für Notfälle zuständige Minister Nitish Mishra. Indiens Premierminister Manmohan Singh
hatte die Überschwemmungen bei einem Besuch in der betroffenen Region als "nationale
Katastrophe" bezeichnet. Auch in Nepal mussten zehntausende Menschen vor den Fluten
fliehen. Die Behörden Nepals und Indiens sind sich uneinig, wer für den Hochwasserschutz
in der Region verantwortlich ist. (afp/asianews 30.08.2008 bp)