Der Heilige Stuhl
ist besorgt über die weltweit anwachsende Feindseligkeit gegenüber den Christen. "In
vielen Ländern der Erde sind Christen Opfer von Vorurteilen und Intoleranz", sagte
der Sekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten, Erzbischof Dominique
Mamberti. Der vatikanische "Außenminister" sprach beim so genannten "Rimini-Meeting"
über die Bedeutung der Religionsfreiheit. An Vorfällen, wie sie sich derzeit in Indien
ereigneten, könne man erkennen, dass Christen auf der ganzen Welt sich mit ernsten
Problemen auseinandersetzen müssten, so Mamberti:
"Zunächst gibt es viele
Fehlinformationen über die Christen und ihren Glauben, vor allem in den Medien. Zudem
sehen sich Christen in vielen Ländern durch Gesetzgebung oder Verwaltung diskriminiert.
Und schließlich: Gewalt und Verfolgung. Wie man sieht, hat die Diskriminierung der
Christen ihre Ursachen oftmals nicht nur auf religiösem Gebiet. Es spielen auch menschliche
Konflikte eine Rolle, ebenso wie politische und soziale. Diese drei Punkte müssen
genauso entschlossen bekämpft werden wie der Antisemitismus und die Islamfeindlichkeit,
wenn man die Probleme lösen will, die leider von großer Aktualität sind."
Mamberti
betonte, dass jedem Menschen das Recht zustehe, seinen eigenen Glauben zu haben und
für diesen auch nach außen hin offensiv einzutreten. Die Freiheit des Glaubens sei
für alle Menschen von fundamentaler Bedeutung:
"Durch
den Respekt vor der Religionsfreiheit können sich auch alle anderen Rechte des Menschen
entwickeln. Denn die Religionsfreiheit ist nicht nur eines von vielen Grundrechten,
sondern sie ist das wichtigste dieser Rechte. Das wichtigste, weil alle anderen Rechte
auf eine einzigartige Weise mit diesem verbunden sind: Wir können beobachten, dass
die Menschenrechte sich dort entwickeln, wo die Religionsfreiheit blüht. Wenn diese
aber in Gefahr ist, geraten auch alle anderen Rechte ins Wanken."