2008-08-28 12:16:48

Österreich: Ansturm auf katholische Provatschulen


RealAudioMP3 In Österreich gibt es einen Ansturm auf katholische Privatschulen. Wenn Anfang September das neue Schuljahr beginnt, werden über 70.000 von insgesamt etwa 1,1 Millionen Schülerinnen und Schülern ein Bildungsinstitut besuchen, das von der katholischen Kirche getragen wird. Ese gebe weit mehr Anfragen als Plätze, berichtet die Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, Christine Mann. Und das, obwohl katholische Schulen und Schulämter auch unbequeme Themen ansprechen würden, so Mann. Denn eine katholische Schule sei:

"Eine Schule, die verstärkt auch wieder es wagt, das zu sagen, was heute nicht so gerne gesagt wird, nämlich auch die Eltern wieder in die Pflicht zu nehmen. Schule kann das Elternhaus, die Wertevermittlung, soziales Lernen nur bruchstückhaft nachholen, aber nicht wirklich ersetzen. Alles, was das Elternhaus zum Teil auslässt, geht an die Schule weiter. Und das hat irgendwo eine natürliche Grenze. Ich glaube, dass irgendwann auch die öffentliche Meinung sich dementsprechend bilden wird. Und da hat die Politik eine große Aufgabe. Denn wer das heute sagt, der kann damit rechnen, dass er auch Schelte bekommt - dass man sagt: 'Die Eltern haben Pflichten. Sie haben nicht nur Recht, sie haben auch Pflichten.'"

 
Das katholische Schulwesen in Österreich sei Teil eines weltweiten Systems, so die Wiener Schulamtsleiterin. Insgesamt besuchen auf allen Kontinenten 46 Millionen Kinder katholische Privatschulen, die meist von Ordensgemeinschaften getragen werden.
 
"Wir sind vernetzt, d.h. wir haben wirklich die Möglichkeit, hier mitzugestalten. Und das ist an sich sehr schön, das zu sehen. Was in Westeuropa manche sagen: 'Na gut, die katholischen Schulen, das können sich nur die mit viel Geld leisten', erstens stimmt das schon lange nicht, weil wir großzügige Ermäßigungen geben. Und zweitens: Das, was die Orden hier an Schulgeld bekommen, investieren sie vielfach in ganz anderen Erdteilen für katholische Schulen in den Slums, wo die Kinder nicht nur geschult werden, sondern auch durchgefüttert werden. Von daher ist es auch ein gut angelegtes Geld und hat es auch eine weltweite soziale Dimension."

 
(kap 28.08.2008 wh)








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