Das Glarner Parlament hat die vor 226 Jahren als „letzte Hexe Europas“ enthauptete
Anna Göldi rehabilitiert. Der Landrat genehmigte am Mittwoch einstimmig den von den
Landeskirchen mitgetragenen Rehabilitationsbeschluss der Regierung. Anna Göldi wurde
im Juni 1782 vor dem Evangelischen Rat des Tatbestandes der „Vergiftung“ angeklagt
und mit der Enthauptung bestraft. Sie sei Opfer eines „Justizmordes“ geworden, ihre
Rehabilitierung sei ein „historisches Ereignis“ und Zeichen für die Menschenwürde
und in Gegenwart und Zukunft, heißt es in der Regierungserklärung. Walter Hauser,
Glarner Journalist und Autor eines neuen Buches über den Fall sagte, Anna Göldi erhalte
durch den Beschluss die Ehre zurück, die sie durch die schweren Anschuldigungen und
das Todesurteil verloren habe. Die Glarner Regierung und der reformierte Kirchenrat
hatten die Wiedergutmachung des Unrechts zum 225. Todestag Göldis im Frühling 2007
noch abgelehnt. Im Bewusstsein der Bevölkerung sei die Magd bereits rehabilitiert,
hieß es damals zur Begründung. (pm 28.08.2008 ag)