2008-08-27 12:18:00

USA: Zustimmung und Kritik an Biden


RealAudioMP3 Die katholischen Bischöfe der USA wehren sich gegen Kritik an ihrer Haltung zur Abtreibung, die Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, geäußert hat. Pelosi verkenne die Geschichte und die Natur des Einsatzes der katholischen Kirche gegen die Abtreibung, heißt es in einer Erklärung der Bischöfe. Die US-Politikerin hatte in einer Talkshow gesagt, es komme nicht der katholischen Kirche zu, zu definieren, wann das menschliche Leben beginne. Pelosi ist bekennende Katholikin, genauso wie der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Joe Biden. Auch er befürwortet die Wahlfreiheit der Frau in Sachen Abtreibungen, weswegen Kirchenvertreter seine Nominierung kritisierten. Unter den amerikanischen Katholiken gibt es aber bei weitem nicht nur solche kritischen Stimmen zu Biden, betont der USA-Politikfachmann Ferdinand Oertel:

"Seine Nominierung ist unter Katholiken teils begeistert aufgenommen worden, weil er eben offen zugibt, aktiver Katholik zu sein und sich regelrecht an der katholischen Soziallehre orientiert. Er hat einmal gesagt: 'Das war das Neue des Konzils, da durfte man diese Dinge noch alle offen diskutieren." Bei anderen Katholiken hat es allerdings Kopfschmerzen hervorgerufen, weil er sich für das Recht der Frau auf Abtreibung, für die Rechte der Homosexuellen - etwa auch im Hinblick auf Eheschließung - und für embryonale Stammzellenforschung ausgesprochen hat."

 
Man müsse solche Aussagen jedoch immer vor dem Hintergrund betrachten, dass Biden Politiker sei und als solcher "pragmatisch" an die Dinge herangehen wolle, so Oertel. Die Haltung Bidens sei oftmals differenzierter, als es in seinen Formulierungen zum Ausdruck komme:

"Das zeigt also, dass man nicht immer von den auch politisch extrem formulierten Aussagen ausgehen kann, grade auch im Hinblick auf die Abtreibung. Biden hat kürzlich auch gesagt, er teilt durchaus die katholische Meinung, dass das menschliche Leben mit der Empfängnis beginnt, möchte aber als Politiker pragmatisch - wie die Amerikaner sind - an die Dinge herangehen und weiß, dass eine Reform der Abtreibungsfreigabe nur dann möglich ist, wenn es die politischen Mehrheiten gibt."

 
(rv 27.08.2008 wh)








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