Großbritannien: Primas zieht positive Bilanz nach Lambeth
Anglikaner-Primas Rowan Williams zieht eine positive Bilanz des jüngsten Welt-Bischofstreffens
seiner Kirche. Die Lambeth-Konferenz habe es in einem bemerkenswerten Grad geschafft,
Vertrauen zueinander und in die anglikanische Identität wiederherzustellen, so
Williams in einem Brief an die anglikanischen Bischöfe. Praktisch alle Teilnehmer
des Treffens wollten, dass die anglikanische Gemeinschaft erhalten bleibt. Zugleich
habe die Konferenz die Herausforderungen der Einheit und die nach vor bestehende Möglichkeit
einer Spaltung erkannt, so Williams. Als einen möglichen künftigen Streitpunkt nannte
er die Umsetzung des vorgeschlagenen „Anglican Covenant“. Der Prozess zielt auf eine
Organisation der anglikanischen Gliedkirchen, die ihre Autonomie weitgehend wahrt
und doch verbindliche gemeinsame Prinzipien festschreibt. - Die Lambeth-Konferenz
ist das höchste Beratungsgremium der Anglikaner. Sie findet nur alle zehn Jahre statt.
In diesem Jahr wurde das Treffen besonders aufmerksam verfolgt, da Streitfragen wie
die Weihe von Homosexuellen und Bischöfen die Weltgemeinschaft im Vorfeld an den Rand
einer Spaltung brachten. Beobachter sehen diese Gefahr nach wie vor nicht gebannt.