2008-08-26 15:41:23

Österreich: Konsens mit Orthodoxie


RealAudioMP3 Der Moskauer Patriarch Alexij II. besucht erstmals seit elf Jahren Österreich. Auf Einladung von Kardinal Christoph Schönborn und des Wiener russischen Bischofs Hilarion (Alfejew) nimmt er kurz vor Weihnachten an der Weihe der restaurierten Wiener Nikolauskathedrale teil. Sie ist die größte russisch-orthodoxe Kathedrale im westlichen Ausland. Alexij war zuletzt im Juni 1997 anlässlich der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Österreich.

Der Wiener Ökumeniker und Professor für Patrologie und Ostkirchenkunde, Rudolf Prokschi, fordert indes mit Nachdruck, den erarbeiteten Konsens in der Ökumene mit der Orthodoxie voranzutreiben.

„Es gibt keine gravierenden theologischen Unterschiede zwischen der katholischen Kirche und der Orthodoxie. Wir haben Unterschiede in der Ekklesioligie, in der Frage, wie man Kirche organisiert und welche Vorrangstellungen und Ämter es gibt. Wir haben Unterschiede in der Praxis der Sakramentenspendung, im Feiern der Liturgie, in den Frömmigkeitsformen. Aber vom Grundbestand her sehe ich im Grunde nichts, was uns trennen müsste.“

Die Frage nach den kirchentrennenden Hindernissen müsse heute umgekehrt werden. „Haben wir heute noch Gründe, am Skandal der Kirchenspaltung festzuhalten?“, fragt Prokschi im Gespräch mit der Agentur Kathpress. Das Problem derzeit bestehe jedoch darin, diesen theologischen Konsens an die kirchliche Basis zu vermitteln, so Prokschi. Wenn dies nicht gelinge, sei aller Dialog in den Kommissionen umsonst.

„Es muss mehr gelingen, auch auf der normalen Ebene des Zusammenlebens Begegnungen zu schaffen. Ein russischer Metropolit soll einmal gesagt haben, die Mauern zwischen unseren Kirchen reichen nicht bis zum Himmel. Meine Hoffnung, dass wir dann oben wieder zusammen sind.“
(kap 26.08.2008 bp)









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