Papst Benedikt XVI.
hat sich am Sonntag Abend in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo zusammen mit seinem
Bruder Georg ein Kammermusik-Konzert gegönnt. Auf dem Programm stand Franz Schuberts
Liederzyklus „Die Winterreise“ in einer Bearbeitung für Violoncello und Klavier. Am
Flügel saß dabei der Österreicher Christoph Cornaro, den der damalige Kardinal Joseph
Ratzinger als Botschafter Österreichs beim Heiligen Stuhl kennen gelernt hatte, wie
Papst Benedikt in seiner kleinen Dankesrede anmerkte. Den Wiener Komponisten Schubert
würdigte der Musikkenner Benedikt als Meister des Liedes.
„Schubert drückt
eine intensive Atmosphäre trauriger Einsamkeit aus, die er in seinem Seelenzustand
besonders empfand aufgrund einer langen Krankheit und einer Reihe sentimentaler wie
beruflicher Misserfolge. Es ist eine gänzlich innere Reise, die der berühmte österreichische
Komponist 1827 schrieb, nur ein Jahr vor seinem frühen Tod mit 31 Jahren. Dem jungen
Schubert, spontan und überschäumend, ist es geglückt, auch uns heute zu übermitteln,
was er erlebte und fühlte. Die Anerkennung ist verdient, die diesem Genie der Musik
gemeinhin zuteil wird. Schubert ehrt die europäische Zivilisation und die große Kultur
und Spiritualität des christlichen und katholischen Österreich.“