Ankara tut zu wenig, um die Situation der Religionsfreiheit in der Türkei zu verbessern.
Wie der niederländische Außenminister Maxime Verhagen in Beantwortung einer Anfrage
von Parlamentariern betonte, gebe es im Vergleich zum Vorjahr wenig positive Entwicklungen.
Die Parlamentarier hatten ihre Anfrage auf Grund einer negativen Analyse der Menschenrechtsorganisation
"Jubilee Campaign" formuliert. Darin war auf einen "wachsenden Trend zu Hass und Gewalt
gegen religiöse Minderheiten" in der Türkei aufmerksam gemacht worden. Verhagen sagte,
nach seiner Erkenntnis führe Ankara keine energischen Reformen durch, um die Religionsfreiheit
zu sichern und in der Bevölkerung eine Mentalitätsänderung hin zur Bejahung eines
religiösen Pluralismus herbeizuführen. Auch aufgrund islamistischer Propaganda gebe
es Strömungen in der türkischen Bevölkerung, die andere Konfessionen als den sunnitischen
Islam als Bedrohung für den türkischen Staat und den Islam betrachten. Auch im Religionsunterricht
an den staatlichen Schulen werde kaum auf andere Religionsbekenntnisse als den sunnitischen
Islam eingegangen. (kap 25.08.2008 gs)