Die Ernennung des
kongolesischen Erzbischofs Laurent Monsengwo als Sondersekretär der kommenden Weltbischofssynode
ist ein Zeichen der Aufmerksamkeit des Papstes für die Kirche Afrikas. Das sagt Erzbischof
Nikola Eterovic, Generalsekretär der Bischofssynode, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Erzbischof Monsengwo hat an mehreren Synoden teilgenommen und ist Mitglied
des ordentlichen Rates der Bischofssynode - ein echter Fachmann für Synoden. Darüber
hinaus ist er Bibelwissenschaftler. Seine berufliche, aber auch pastorale Erfahrung
wird einen positiven Beitrag leisten zu den Überlegungen über das Wort Gottes. Schließlich
ist auch Afrika von großer Bedeutung für die katholische Kirche, weil es ein dynamischer
Kontinent ist, der eine wachende Zahl von gläubigen hervorbringt. Und das ist nicht
nur ein quantitatives, sondern auch ein qualitatives Faktum.“
Die „XII.
Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode“ findet von 5. bis 26. Oktober im
Vatikan statt.
„Wir sind in der Abschlussphase der Vorbereitung. Das Generalsekretariat
der Bischofssynode war auch in diesen Ferientagen aktiv…!“,
sagt Eterovic.
Rund 300 Fachleute aus aller Welt werden an der Versammlung teilnehmen.
„Wir
bereiten soeben die Listen der Personen vor – Kardinäle, Bischöfe, einige Priester
und Ordensleute -, die Papst Benedikt für die Synode ernannt hat und die wir in Kürze
veröffentlichen werden. Vor Beginn der Versammlung werden selbstverständlich auch
die Namen der so genannten Synodenväter veröffentlicht, die von den jeweiligen Bischofskonferenzen
gewählt wurden, von den Synoden der katholischen Ostkirchen und von der Union der
Generalsuperioren. Klarerweise nehmen auch die Leiter der Dikasterien der Römischen
Kurie daran teil.“
Die Bischofssynode ist ein Beratungsorgan des Heiligen
Stuhles und wurde im II. Vatikanischen Konzil eingesetzt. Der Papst ruft das Gremium
zusammen und setzt die Themen fest, ist aber an die Beschlüsse nicht gebunden. Der
kroatische Erzbischof Nikola Eterovic fungiert seit vier Jahren als Generalsekretär
der Bischofssynode. Interessierten Laien empfiehlt er, sich bei kirchlichen Medien
über die Synode auf dem Laufenden zu halten.
„Wir haben zahlreiche Briefe
und Vorschläge von Katholiken in allen möglichen Sprachen und aus allen Teilen der
Welt erhalten. Ein Zeichen dafür, dass auch die Laien in die Vorbereitung der Synode
eingebunden sind. Die Gläubigen können via Radio Vatikan und andere katholische Medien
ausgewogene Informationen über die Bischofssynode erhalten, die schließlich alle angeht
– denn es gibt keinen Christen, der keine lebendige Beziehung zum Wort Gottes hätte.“
Bei der Bibellektüre selbst empfiehlt Eterovic das klassische mehrstufige
Modell:
„Papst Benedikt spricht oft von den vier Stufen der „lectio divina“:
zunächst die Lektüre der Bibel in ihrem historischen Kontext; danach die „meditatio“,
das Nachdenken, das dann zu „oratio“, Gebet, wird. Das Gebet schließlich bringt uns
zur persönlichen Begegnung mit Gott, zur „contemplatio“. Das alles muss dann in das
Zeugnis des Gläubigen münden, der, genährt vom Wort Gottes, ein echter Christ wird.
Der Zeuge dieses Wortes verkündet das Wort auch mit dem Beispiel seines persönlichen
Lebens in Familie und Gesellschaft.“ (rv 23.08.2008 gs)