Eine „massive Liberalisierung“ einiger protestantischer Kirchen des Westens beklagt
der Leiter des Außenamts der Russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Kyrill von Smolensk
und Kaliningrad. „Bibelfeindliche Tendenzen“ griffen auf immer mehr protestantische
Gemeinschaften über, so Kyrill. Er wirft ihnen vor, gleichgeschlechtliche Ehen zu
segnen und bekennenden Homosexuellen die Pastorenwürde zu verleihen oder sie „sogar“
zu Bischöfen zu weihen. Dies meldet die von der Orthodoxen Kirche in Deutschland herausgegebene
Zeitschrift „Orthodoxie aktuell“ (Dortmund) unter Berufung auf russische Quellen.
Dem Blatt zufolge kritisiert Kyrill insbesondere die US-amerikanische Episkopalkirche,
die Teil der anglikanischen Kirchengemeinschaft ist, und die Lutherische Kirche von
Schweden. Die Russisch-orthodoxe Kirche verzichte inzwischen auf Kontakte zu beiden
Kirchen, teilte der Metropolit mit. Stattdessen suche sie Bündnispartner unter denjenigen
protestantischen Gemeinschaften, die den „Traditionen des Evangeliums“ treu geblieben
seien und ähnliche moralische Positionen wie die russische Orthodoxie verträten. Gemeinsam
wolle man einer drohenden „militanten Säkularisierung“ entgegenwirken. (idea 28.08.2008
gs)