2008-08-21 15:28:08

Ukraine: „Humanae Vitae“ aus Sicht der Ostkirchen


RealAudioMP3 Die Enzyklika „Humanae Vitae“ hat auch in den Ostkirchen viel bewegt. 40 Jahren nach ihrer Veröffentlichung werden die Auswirkungen in Osteuropa Thema der diesjährigen Konferenz des Forums der Moraltheologen Mitteleuropas sein. Vom 26. bis 29. August treffen sie sich mit Kirchenvertretern aus den osteuropäischen Kirchen in der ukrainischen Stadt Lemberg. Der griechisch-katholische Philosoph und Mitarbeiter an der katholischen Universität in Lemberg, Petro Husak, erklärt, weshalb diese Enzyklika auch in den byzantinisch geprägten Kirchen bedeutend sei.

„In dieser Konferenz werden wir nämlich aufzeigen, inwieweit sich die Enzyklika „Humanae Vitae“ auf das Naturrecht stützt. Deswegen ist die Bedeutung dieses päpstlichen Werkes für jede andere – auch nichtkatholische – Kirche wichtig. Denn nur in der Berücksichtigung der Inhalte dieser Enzyklika kann ich als Christ verstehen, wie ein glückliches eheliches Leben aufgebaut werden kann. Dazu zählt auch eine würdevolle Lebensweise der menschlichen Sexualität.“

In den vergangenen 40 Jahren habe sich die Gesellschaft in Osteuropa sehr verändert. Das gelte auch für die orthodoxen Kirchen, die diese Enzyklika in den vergangenen Jahren entdeckt hätten. Petro Husak:

„Zum Beispiel hat die orthodoxe Kirche in der Ukraine, die zum Moskauer Patriarchat gehört, die Lehre der natürlichen Familienplanung dieser Enzyklika namentlich erwähnt und gelobt. Die russisch-orthodoxe Kirche hat 2000 ein Dokument dazu veröffentlicht und dort steht ausdrücklich, wie auch die Orthodoxen diese Lebenseinstellung lernen und verwenden sollten.“

Während der Sowjetzeit waren Verhütungsmittel und Abtreibung in Osteuropa stark verbreitet. Die Kirchen hätten aber gerade durch den Ansporn der Enzyklika Pauls VI. eine wichtige pastorale Hilfe erhalten.

„Bereits jetzt sehe ich nämlich wieder viele schwangere Frauen auf der Strasse. Das war noch vor drei oder vier Jahren selten. Das liegt meiner Meinung nach u.a. an der erfolgreichen Arbeit der Kirchen in der Ukraine. In den Predigten wird oft zu diesem Thema gesprochen. Das gilt auch für die Seelsorge. Nun hoffen wir aber, dass die Sache darüber hinaus auch in einer breiteren Öffentlichkeit und vor allem in der Politik angesprochen wird.“

(rv 21.08.2008 mg)








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