Die Päpstliche Schweizergarde
hat einen neuen Kommandanten. Papst Benedikt XVI. berief am Dienstag Daniel Rolf Anrig
in den Vatikan. Der 36-jährige Jurist ist derzeit Kommandant der Glarner Kantonspolizei.
Er folgt Elmar Mäder als Chef der päpstlichen Schutztruppe nach. Den Dienst tritt
er am 1. Dezember 2008 an. Anrig stammt - wie Mäder - aus dem Kanton Sankt Gallen.
In einer ersten Reaktion sagte er uns: „Es ist für mich natürlich
eine große Freude, dass ich vom Heiligen Vater ernannt worden bin. Sicher ist es auch
eine große Freude, mit jungen Leuten die Visitenkarte für die Schweiz und für die
Kirche insbesondere zu sein. Deswegen ist es auch eine besondere Ehre für mich, als
Kommandant mit diesem Corps der Kirche dienen zu dürfen.“
2002 bis 2006
leitete Anrig im Kanton Glarus die Kriminalpolizei, zuletzt war er Kommandant des
Corps. Erfahrungen, die ihm als Chef der Päpstlichen Leibgarde unverzichtbar sein
werden, glaubt Anrig.
„Hier habe ich einerseits kriminalpolizeiliche Erfahrungen
gesammelt und ich habe in den letzten Jahren ein Corps geführt, das die gesamte Palette
der Polizeiarbeit beinhaltet hat. Und diese Führungserfahrungen an der Spitze eines
kleinen kantonalen Corps war sicher sehr wichtig und wird wahrscheinlich auch für
die Arbeit in Rom von Gewinn sein.“
Immer wieder war in letzter Zeit von
Spannungen zwischen Schweizer Garde und vatikanischer Gendarmerie die Rede. Beide
sind für die Sicherheit im Vatikan zuständig. Daniel Anrig:
„Ich kann das
von außen nicht beurteilen, für mich ist aber eines ganz klar: Ich bin schon seit
sieben Jahren bei der Polizei, und Sicherheit kann man nur im Verbund, im Team generieren.
Ich denke, wenn man Sicherheit in Kooperation produziert, dann haben alle einen Nutzen
davon. Das ist meine Erfahrung aus der Polizei: Zusammen werden wir Sicherheit produzieren.“
Erfahrungen
bei der Schweizergarde hat Anrig ebenfalls: Von 1992 bis 1994 war er Gardist. Später
studierte er Zivil- und Kirchenrecht in Freiburg (Schweiz). Anrig ist mit einer Theologin
verheiratet und hat vier Kinder. Die Schweizer Bischöfe übermittelten dem neuen Kommandanten
ihre Glückwünsche. Sie dankten gleichzeitig dem zurückgetretenen Kommandanten der
Schweizergarde, Elmar Mäder, für seine hervorragenden Dienste.