2008-08-16 11:11:25

Vatikan: Distanz zu katholischem Magazin


In den anhaltenden Streit zwischen der neuen italienischen Mitte-Rechts-Regierung und dem katholischen Wochenmagazin „Famiglia Cristiana“ hat sich nun auch der Vatikan eingeschaltet. Die „Christliche Familie“ sei ein wichtiges katholisches Presseorgan, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag gegenüber Journalisten. Sie sei aber weder ein Organ des Vatikan noch der Italienischen Bischofskonferenz, sondern vertrete ihre Positionen in eigener Verantwortung.
Vorausgegangen waren kritische Beiträge und Kommentare des auflagenstarken Magazins über die Ausländer- und Sicherheitspolitik der neuen Regierung, den Einsatz von Militär in den Städten, aber auch Maßnahmen zur Überwachung und Registrierung der Roma-Minderheit. Diese mündeten in der Frage, ob nicht so das Risiko eines Faschismus in neuer Form entstehe. Regierungsvertreter konterten darauf mit dem Vorwurf eines „Katho-Kommunismus“.
„Katho-Kommunismus“ sei der Vorwurf von jemandem, der keine Argumente habe, antwortete der Vize-Direktor von „Famiglia Cristiana“, Don Giusto Truglia, auf den Vorwurf der regierenden reiheitspartei PDL. Sein Blatt verfolge keine politische Linie, sondern greife aktuelle Probleme auf, die die Menschen und das Land beschäftigten und das Gemeinwohl berührten, sagte er im „Corriere della Sera“. Als seine Zeitschrift sich mit der vorherigen Mitte-Links-Regierung angelegt habe, habe sie von ihren heutigen Kritikern lauten Applaus bekommen, hob er hervor.
Das von einer Ordensgemeinschaft herausgegebene Blatt ist Italiens größtes Wochenmagazin. Es hat eine Auflage von rund einer Million und liegt in vielen Kirchen zum Verkauf aus.

(kna 16.08.2008 mc)








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