Das Brauchtum, dass der Papst eine Rose verleiht, geht zurück auf eine mittelalterliche
Prozession in Rom am 4. Fastensonntag, „Laetare“ genannt. An diesem Sonntag in der
Mitte der Fastenzeit – der Höhepunkt des Fastens war überschritten, der Blick richtete
sich hoffnungsvoll auf das Osterfest – trug der Papst zunächst eine natürliche, später
eine goldene Rose zur Kirche Santa Croce. Die Rose erhielt der Stadtpräfekt Roms. Die
Rose symbolisiert Christus. Das Gold steht für Auferstehung, die Dornen für die Passion.
Die kunstvolle Blüte unterstreicht den Glanz der Auferstehung und soll die Trauer
über das Leiden Christi mildern. Im Lauf der Jahrhunderte wurde dieses Zeichen
päpstlichen Wohlwollens, nicht nur an Personen, sondern auch an Klöster oder Städte
verliehen. Für alle Empfänger war und ist die Rose immer auch Mahnung und Verpflichtung.
Die Päpste im 20. Jahrhundert haben nur bedeutende Gotteshäuser, überwiegend Heiligtümer
der Mutter Gottes ausgezeichnet. Papst Benedikt XVI. führt diese Tradition fort. Der
Bischofsring, den der Papst beim Besuch im September 2006 vor das Gnadenbild gelegt
hat und die „Goldene Rose“ zeigen seine persönliche Wertschätzung und Verbundenheit
mit dem Marienheiligtum. Papst Benedikt XVI. weiß sich bei der Gnadenmutter von Altötting
wirklich daheim.