2008-08-15 12:41:19

Papst: Christen als Zeichen der Hoffnung in einer gequälten Welt


RealAudioMP3 Die Christen müssen nach Worten von Papst Benedikt XVI. „Zeichen der Hoffnung und des Trostes in einer von Schmerz und trügerischen Freuden geprägten Welt“ sein. Bei einem Gottesdienst zum Fest Mariä Himmelfahrt verwies das Kirchenoberhaupt am Freitagmorgen auf das Vorbild der Gottesmutter. Wie Maria müssten die Christen durch ihr Leben im oft traurigen Spektakel des Alltags Zeugnis geben von der Auferstehung Christi.

Jedes Jahr feiert Benedikt XVI. in der „Päpstlichen Pfarrkirche St. Thomas von Villanova“ von Castelgandolfo die Messe zum Fest Maria Himmelfahrt. Die Kirche ist so groß wie eine durchschnittliche italienische Pfarrkirche, einige Hundert Menschen passen in den Barockbau. In seiner Predigt betonte der Papst die Freude, die die Aufnahme Mariens für die Menschheit bedeute:
 
„Das heutige Fest drängt uns, den Blick zum Himmel zu erheben. Nicht zu einem Himmel aus abstrakten Ideen, und auch nicht zu einem nur vorgestellten und von der Kunst erschaffenen Himmel, sondern zum Himmel der wahren Wirklichkeit, die Gott selber ist: Gott ist der Himmel. Er ist unser Ziel, das Ziel und die ewige Heimstatt, von der wir kommen und zu der wir streben.“

Alle Menschen sehnten sich nach dem Himmel, so der Papst.

„Und all dies ist nicht fern von uns, wie es in zuerst scheinen mag, denn wir sind alle Söhne des Gottvaters, wir alle sind Brüder Jesu und wir alle sind auch Söhne Mariens, unserer Mutter. Wir alle sind ausgestreckt zum Glücklichsein. Und das Glück, zu dem wir alle streben, ist Gott, und wir alle sind unterwegs zu diesem Glück, das wir Himmel nennen, der Gott ist.“

Maria mache Mut, die Wirklichkeit des Himmels in Alltag des eigenen Leben zu entdecken:

„Ist nicht dies letztlich die österliche Dynamik des Menschen, jedes Menschen, der himmlisch werden will, der das vollkommene Glück ersehnt in der Kraft der Auferstehung Christi? Und liegt nicht hier der Anfang und der Vorgeschmack einer Bewegung, die jedes menschliche Wesen und den ganzen Kosmos ergreift?“

In der Himmelfahrt Mariens werde jene Zukunft offenbar, in der kein Trauer mehr herrsche, denn der der Tod wir nicht mehr sein.

„Welch großes Geheimnis der Liebe ist es, das zu betrachten wir heute eingeladen sind. Es sind sicherlich nicht Anstrengungen der menschlichen Vernunft, die uns diese so hohen Wirklichkeiten verstehen lassen, sondern der einfache und echte Glaube, und das Schweigen des Gebets, das uns unendlich übersteigt und uns hilft, mit Gott zu sprechen und wahrzunehmen, wie der Herr zu unseren Herzen spricht.“

Maria sei daher ein Zeichen der Hoffnung für die Menschen in dieser Welt.

„Im Blick auf die in den Himmel aufgenommene Gottesmutter verstehen wir besser, dass unser Alltag, auch wenn er gezeichnet ist von Versuchungen und Schwierigkeiten, wie ein Fluss zum göttlichen Ozean fließt, zur Fülle der Freude und des Friedens. Wir verstehen, dass unser Streben nicht das Ende ist, sondern der Eingang in ein Leben, der keinen Tod mehr kennt. Der Abend unseres Leben im Horizont dieser Welt wird zur Auferstehung in der Morgenröte der Neuen Welt, des Ewigen Tages.“

Das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August, das in Italien traditionell als „Ferragosto“ bezeichnet wird, markiert den Höhepunkt der italienischen Ferienzeit. An diesem Tag sind die Innenstädte leer und Badestrände und Touristenorte überfüllt. Die Bezeichnung „Ferragosto“ geht auf einen Erlass des römischen Kaisers Augustus zurück, der seinen Untertanen diesen Tag zum Feiertag bestimmt hatte.
(rv / kna 15.08.2008 mc)








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