Kardinal Christoph Schönborn plädiert für einen Wahlkampf ohne "persönliche Angriffe".
Für ein Urteil über den heurigen Wahlkampf-Stil sei es zwar noch zu früh, auf jeden
Fall aber gelte die Verpflichtung zur "Abrüstung der Worte", sagte der Wiener Erzbischof
der "Kärntner Woche". In Österreich finden am 28. September Parlamentswahlen statt,
nachdem die „Große Koalition“ vorzeitig scheiterte. Für eine "Abrüstung der Worte"
plädierte Schönborn auch in der aktuellen Diskussion um Asyl und Zuwanderung. Beim
Asylrecht gehe es um Menschen, die vor politischer oder religiöser Verfolgung Zuflucht
in Österreich suchen. "Wenn die Voraussetzungen stimmen, gilt das Asylrecht nach der
Genfer Konvention; das ist sakrosankt", sagte der Kardinal. Andererseits habe jeder
Staat das Recht, Zuwanderung zu regeln. Es sei Sache der politischen Verantwortungsträger,
in Übereinstimmung mit der Zivilgesellschaft, diese Regelungen zu erarbeiten. "Es
genügt, daran zu denken, wer denn die Kranken und Hilflosen in unserem Land pflegen
würde, wenn es keine Zuwanderung gäbe", erinnerte der Kardinal. (kap 14.08.2008
gs)