Benedikt XVI. verfolgt
mit großer Sorge die Nachrichten vom Konflikt zwischen Russland und Georgien. Beim
Angelus-Gebet in seinem Südtiroler Urlaubsort Brixen rief er zum Frieden im Streit
um Südossetien auf.
„Die immer dramatischeren Meldungen über die tragischen
Ereignisse in Georgien beunruhigen mich sehr. Von Südossetien aus hat der Konflikt
schon viele unschuldige Menschenleben gefordert und viele Menschen zur Flucht gezwungen.
Ich hoffe lebhaft, dass die Militäraktionen sofort aufhören! Alle sollen – auch im
Namen ihres gemeinsamen christlichen Erbes, von weiteren Zusammenstößen und Gewalt
absehen, um einen noch größeren Konflikt zu vermeiden. Stattdessen sollte wieder mit
Entschlossenheit der Weg der Verhandlungen und des respektvollen, konstruktiven Dialogs
eingeschlagen werden, um der Bevölkerung weitere Leiden zu ersparen. Ich bitte die
internationale Gemeinschaft und die einflussreichen Länder, alles zu tun für eine
friedliche und dauerhafte Lösung – für ein offenes und respektvolles Zusammenleben.
Beten wir mit unseren orthodoxen Brüdern in diesen Anliegen, die wir Maria anvertrauen,
der Mutter Jesu und aller Christen.“
Derweil bestätigte
der russische Generalstab Abzug georgischer Truppen aus Südossetien. Die Hauptstadt
Zchinwali werde nun von russischen Truppen kontrolliert, sagte General Anatoli Nagowizyn
am Sonntag in Moskau. Georgien hatte seinen vollständigen Abzug am Morgen erklärt.
Südossetien will sich von Georgien abspalten und wird dabei von Russland unterstützt.
Die georgische Armee hatte am Freitag Zchinwali unter ihre Kontrolle gebracht.