2008-08-09 12:42:33

Kardinal Martini: "Jerusalemer Nachtgespräche, Über das Risiko des Glaubens"


Eine Buchbesprechung von P. E.v.Gemmingen
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Bischöfe im Ruhestand sich freimütiger aussprechen als solange sie im Amt sind. So tut es jetzt auch Kardinal Martini. Er war zunächst Bibelwissenschaftler und dann rund 20 Jahre lang Erzbischof von Mailand. Manche meinen, er hätte vor drei Jahren auch Papst werden können, wenn er nicht schon schwer krank gewesen wäre. Martini hat nun bei nächtlichen Plaudereien in Jerusalem mit dem österreichischen Jesuiten Georg Sporschill sehr viele Themen angerissen. Manche lassen einen aufhorchen – vor allem, wenn es um die Verkündigung der Frohbotschaft an die Jugend, also auch um Sexualität, um Liebe, um die Rolle von Frauen in der Kirche, um Ökumene, um die Verkündigung heute, um neue Bewegungen, um die Chancen der Kirche von morgen. Martini sagt, er vertraue immer weniger kirchlichen Vorschriften und immer mehr der Überzeugungskraft der Bibel, des gelebten Zeugnisses, des Gebetes. Er will jetzt nichts mehr verändern und gestalten, sondern die Kirche vom Heiligen Geist führen lassen. Vieles klingt aus dem Mund von Martini sehr biblisch, gläubig, abgeklärt, weise.


(rv 09.08.2008 mc)







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