2008-08-06 10:42:44

Papst betet für China


RealAudioMP3 „Es ist wichtig, dass sich China für Christus öffnet“, das sagte Papst Benedikt XVI. am Dienstagnachmittag bei seinem Besuch in Oies, dem Heimatort des heilig gesprochenen China-Missionars Joseph Freinademetz (1852-1902) in der ladinischen Val Badia.

Benedikt XVI. war nach 17 Uhr mit dem Hubschrauber aus Brixen in Oies eingetroffen. In Oies wurde er von rund 4.000 Gläubigen begrüßt, die in den Bergort hinaufgestiegen waren, um den Papst zu sehen. Er besuchte das zu einem Museum umgewidmete Geburtshaus des Missionars, der zu den Steyler Patres gehörte, und betete dann in der P. Freinademetz gewidmeten Kirche. In einer kurzen Ansprache betonte der Papst die große Aktualität des Heiligen.

„Wir wissen, dass China in der Politik und der Wirtschaft und auch in der geistigen Auseinandersetzung immer bedeutender wird. Es ist wichtig, dass dieses große Land sich dem Evangelium öffnet. Der Heilige Joseph Freinademetz zeigt uns, dass der Glaube für keine Kultur und kein Volk eine Entfremdung darstellt, denn alle Kulturen erwarten Christus; und sie werden durch den Herrn nicht zerstört, sondern sie gelangen vielmehr zu ihrer vollen Reife.“

P. Freinademetz hatte sich 1879 von Südtirol nach Hongkong aufgemacht und war nie wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Der Steyler Missionar wurde 1975 von Paul VI. selig und 2003 von Johannes Paul II. zusammen mit seinem Ordensgründer Arnold Janssen heilig gesprochen.
 
„Der Heilige Joseph Freinademetz wollte nicht nur als Chinese leben und sterben, sondern auch im Himmel Chinese bleiben: So hat er sich geistig mit diesem Volk identifiziert, in der Gewissheit, das es sich dem Glauben an Jesus Christus öffnen würde. Bitten wir nun, dass dieser große Heilige uns allen Mut mache, in unserer Zeit den Glauben erneut zu leben und Christus entgegenzugehen, denn Er allein kann die Völker und die Kulturen einen.“

Das anschließend auf ladinisch gesprochene Gebet galt der Kirche in China und dem friedlichen Verlauf der Olympischen Spiele. Am Schluß grüßte Benedikt XVI. die Pilger, die ihn so herzlich empfangen hatten.

Über die heiklen Beziehungen zu China hatte sich Benedikt XVI. am Montag auch mit Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone unterhalten. Bertone sagte in Brixen, die chinesische Regierung habe nach Rom „positive Signale geschickt, die man nicht unterschätzen sollte“. Das seien etwa die Erlaubnis zu katholischen Messfeiern am Rand der Olympischen Spiele – oder die Einladung an Bischöfe aus Macao und Hongkong zur Eröffnung des Großereignisses.
Die chinesische Presse hat die Glückwünsche Papst Benedikts XVI. für die Olympischen Spiele in Peking (8. bis 24. August) wiedergegeben. Die Pekinger Tageszeitung „Xinjing Bao“ druckte die Worte des Papstes in Brixen ab: „Möge der Sport neuerlich ein Symbol der Brüderlichkeit und des Friedens zwischen den Völkern sein“. Während seines Urlaubs in den italienischen Alpen habe der Papst, so die chinesische Zeitung, den Organisatoren und den Athleten seine besten Wünsche übermittelt. „Xinjing Bao“ erinnert daran, dass Benedikt XVI. im Mai im Vatikan auch einem Konzert des Pekinger Philharmonischen Orchesters beigewohnt hatte.

(rv / kap 06.08.2008 mc)








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