Nach kritischen Äußerungen zur geplanten neuen Verfassung in Ecuador hat Erzbischof
Antonio Arregui Morddrohungen erhalten. Das bestätigte der Vorsitzende der Ecuadorianischen
Bischofskonferenz am Montag (Ortszeit) vor Journalisten in Guayaquil. Zu den Urhebern
der Morddrohungen wollte er keine Angaben machen. Er sei aber erschüttert, zu welcher
Aggressivität sich einige Personen hinreißen ließen. Die Bischofskonferenz hatte den
Verfassungsentwurf zuletzt scharf kritisiert. Vor allem die geplante Bildungsreform
führe zu einer Einschränkung der religiösen Freiheit und staatlichen Maßregelungen.
Zudem befürchten die Bischöfe eine liberalere Abtreibungs-Gesetzgebung. Nach dem Willen
von Staatspräsident Rafael Correa soll der Gesetzestext den Charakter einer „linken
Bürgerrevolution“ haben. Gegner werfen ihm vor, mit der neuen Verfassung nur den eigenen
Machtanspruch absichern zu wollen. Ein Referendum ist für den 28. September vorgesehen.