Die Türkische Bischofskonferenz hat die Behörden erneut aufgefordert, die Pauluskirche
(Pavlos Kilisesi) in Tarsus, dem Geburtsort des Apostels Paulus, ständig für christliche
Gottesdienste zu öffnen. Trotz vieler Versprechungen sei das Gotteshaus offiziell
weiterhin ein Museum, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese,
im Gespräch mit der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano". Es sei lediglich ein Kreuz
angebracht worden und Pilgergruppen, die sich vorher anmelden, müssten keinen Eintritt
bezahlen. Padovese äußerte die Hoffnung, dass die Demokratisierung in der Türkei auch
für die religiösen Minderheiten gelte. Die Behörden sollten anerkennen, "dass es uns
Christen gibt und dass tausende Touristen in Tarsus den legitimen Wunsch haben, in
einer Kirche zu beten und nicht in einem Museum", sagte er. Das Gotteshaus sei ein
Symbol für die Haltung der zentralen Behörden gegenüber den Christen. Von den Versprechen
im Vorfeld des Paulus-Jahres habe die staatliche Seite bisher zu wenig eingehalten. (kap
004.08.2008 gs)