2008-08-04 13:54:45

Großbritannien: Lambeth - und was nun?


RealAudioMP3 Die anglikanische Kirche vertagt ihre Entscheidung über eine mögliche Spaltung. Der Grundsatzstreit über den Umgang mit Homosexuellen und über die Bischofsweihe von Frauen ist damit nicht beigelegt. Stattdessen sind die anglikanischen Oberhirten in unverbindlicher Form - aufgerufen, die strittigsten Aktivitäten erst einmal einzustellen. Klaus Nelißen war als Korrespondent der Katholischen Nachrichtenagentur in Canterbury mit dabei.

„Weil die Bischöfe wussten, wir haben so große Konflikte, war es ihnen wichtiger, erst einmal ins Gespräch zu kommen. Was im Abschlussdokument zu lesen ist etwa über die Weihe von Homosexuellen war: Die Bischöfe bedauern, dass diese Weihe so große negative Konsequenzen hatte. Vor allem für die Kirchen in Lateinamerika und Afrika. Sie haben sich dazu verpflichtet, weitere Weihen zu stoppen.“

Die Lambeth-Konferenz ist lediglich ein Beratungsgremium. Sie trifft keine juristisch verbindlichen Entscheidungen für die anglikanische Weltgemeinschaft. Die Debatten werden beim so genannten Anglikanischen Konsultativrat im Mai 2009 in Jamaica weitergehen. Dort will man sich auf einen Fahrplan einigen.

„In der Beziehung zu anderen Kirchen wie etwa zu uns Katholiken hat es sicherlich auch Klärungen gegeben. Die Anglikaner hatten immer einen etwas ausgleichenden Part. Sie standen immer zwischen Katholiken und den Kirchen der Reformation. Wenn die Anglikaner, das sagte Kurienkardinal Walter Kasper, jetzt sich zu einer Seite hingezogen fühlen, es könnte etwa sein, dass es in Zukunft in Richtung der Evangelikalen geht, würde das ihre eigene Rolle gefährden, weil sie dann diesen ausgleichenden Faktor in der Ökumene nicht mehr darstellen würden.“
(domradio, 04.08.2008 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.