Die Aids-Epidemie bedeutet „einen sozialen Notstand von globalem Ausmaß“. Das schreibt
die Sozial-Kommission der mexikanischen Bischöfe in einer jetzt veröffentlichten Handreichung.
Bei einer Pressekonferenz meinte der Präsident der Kommission und Weihbischof von
Monterrey, Aids sei „eine der schwersten Krisen in Sachen Gesundheitswesen, Sicherheit
und Entwicklung, die der Planet je erlebt hat“. Eindringlich warnte Bischof Gustavo
Rodriguez Vera vor einer Ausgrenzung von Infizierten. Die Türen von Kirchen, Glaubensgemeinschaften,
Schulen und kirchlichen Heimen dürften nicht verschlossen bleiben, so Vega in Mexiko-Stadt.
Am Montag startet dort die 17. internationale Aidskonferenz; zu ihr werden rund 25.000
Wissenschaftler, Politiker und Aids-Aktivisten erwartet. – Derweil konnten sich die
29 Regierungen Lateinamerikas nicht auf eine einheitliche Linie gegenüber der Position
der katholischen Kirche einigen. Diese propagiert Enthaltsamkeit und Treue als wirksamste
Verhütung einer Ansteckung mit Aids. Nach Zeitungsangaben einigten sich die Regierungen
hingegen darauf, bisherige Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu überprüfen,
die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Zudem wollen sie die Aufklärung über
Verhütung und den Gebrauch von Kondomen fördern.