Vor einem „Ausufern bewaffneter regionaler und ethnischer Konflikte in Afghanistan“
warnt Caritas international. Das Hilfswerk der deutschen Caritas sieht die jüngsten
Kämpfe in der zentralafghanischen Provinz Wardack, bei denen mehr als 35 Menschen
getötet, 300 verletzt und 25.000 vertrieben wurden, als Vorboten einer weiteren Verschärfung
der Sicherheitslage. „Die wachsende Gewalt bewaffneter Gruppen verwandelt Tag für
Tag immer größere Regionen Afghanistans in gesetz- und rechtlose Räume“, so die Caritas.
„In diesen Gebieten werden Wiederaufbau und humanitäre Hilfe täglich schwieriger“.
Opfer der Gewalt in Wardack sind vor allem Bauern der ethnischen Minderheit der Hazara,
die von bewaffneten Gruppen paschtunischer Nomaden angegriffen werden. Nach Ansicht
von Caritas international offenbart der Konflikt, der ohne Eingreifen des Staates
und seiner polizeilichen Kräfte seit Wochen ausgetragen wird, ein eklatantes Scheitern
der Regierung von Hamid Karsai und der sie unterstützenden internationalen Hilfe.
20.000 Opfer der Gewalt in Zentralafghanistan seien nach Kabul geflüchtet und hausten
dort unter schwierigsten Bedingungen. Caritas international bereitet für diese Flüchtlinge
und die Gewaltopfer im Konfliktgebiet mehrere Hilfsprojekte vor. Der Verband ist seit
2001 in Afghanistan mit einem eigenen Büro vertreten.