2008-07-28 15:37:55

Türkei: Anschläge in politisch angespannter Lage


Einen Tag nach den beiden Bombenanschlägen in der türkischen Metropole Istanbul ist die Zahl der Toten auf 17 gestiegen. Die amtliche Nachrichtenagentur Anatolien meldete am Montag weiter, insgesamt 150 Menschen seien verletzt worden. Sieben Verletzte schwebten in Lebensgefahr. Zu dem schwersten Anschlag in der Türkei seit 2003 hat sich bislang niemand bekannt. In der Vergangenheit hatten kurdische Separatisten, Linksextremisten und Islamisten Bombenanschläge in Istanbul verübt. Die Polizei konzentriert laut Medienberichten ihre Ermittlungen auf kurdische Kreise. Der katholische Nachrichtendienst Asianews berichtet von „äußerst hohen politischen Spannungen“ im Land, im Zentrum stünden die Widersprüche zwischen Ultra-Nationalisten und der islamisch-konservativen Regierungspartei. An diesem Montag hat das türkische Verfassungsgericht seine Schlussberatungen über den Verbotsantrag für die AKP unter Ministerpräsident Tayyip Erdogan. Der Partei werden islamistische Tendenzen vorgeworfen. Das Urteil wird Anfang August erwartet. Beobachter befürchten laut Asianews, dass die Türkei nach einem Verbot der Regierungspartei AKP ins politische Chaos stürzen würde. Ein Beitritt zur Europäischen Union sowie die Stabilität des Landes würden gefährdet.
(asianews/reuters 28.07.2008 bp)








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