2008-07-28 14:46:14

Italien: Antimafiakampf hat Kinder im Fokus


RealAudioMP3 „Mehr Schule, weniger Mafia“ ist der Titel eines landesweiten Projekts, an dem federführend das italienische Erziehungsministerium beteiligt ist. Parallel versuchen die Kirchen Präventionsarbeit zu leisten.
Von den verschiedenen Zweigen der italienischen Mafia wurden in den vergangenen Monaten mehr als 200 Grundstücke und Gebäude konfisziert. Schulen nutzen sie um - zu kreativer und beruflicher Bildung; auf dem Territorium des sizilianischen Mafiabosses Totò Riina etwa, üben sich Schüler künftig in Musik, Schriftstellerei und Theater. Einige Fabriken sollen erste Arbeitsplätze für Jugendliche bieten; in der Nähe von Neapel werden Genossenschaften in konfiszierten Werken Büffelmozzarella produzieren.
Erziehungsministerin Mariastella Gelmini sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Wir starten viele Experimente um dafür zu sorgen, dass die Schule sich mit der Arbeitswelt verbindet. Aufschwung in Süditalien, im Mezzogiorno, kommt nur über die Schulen, über berufliche Bildung, kommt nur, wenn wir die Jugendlichen ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken.“
Im Kampf gegen die Mafia geschehe viel, sagt Antonio Garau, Pfarrer in Palermo, doch es brauche einen Perspektivenwechsel:
„Inzwischen muss klar sein, dass es Legalität nicht ohne Solidarität geben kann. Solidarität meint den präventiven Kampf gegen die Illegalität, meint Illegalität vermeiden. In den sozialen Brennpunkten Palermos kämpfen wir zum Beispiel gegen die Mafia und beugen dem Abgleiten in die Kriminalität vor, indem wir die Kinder dem Zugriff der Mafia entreißen. Doch die Stadtverwaltung Palermos hat kein Geld für Kinder- und Jugendarbeit. Keine Institution kümmert sich um sie, und so leben sie einfach auf der Straße. Wir versuchen jeden Tag zu verhindern, dass Kinder zu Handlangern von Kriminellen werden.“
(rv 28.07.2008 bp)








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