Die Europäische Union
und Südafrika veranstalten erstmals ein zweiseitiges Gipfeltreffen. An der Großkonferenz
vom Freitag nahmen zwar keine Kirchenvertreter teil, doch kann gerade die katholische
Kirche einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung in Afrika leisten. Das betont der Chefredakteur
der südafrikanischen katholischen Zeitung „Southern Cross“, Gunther Simmermacher,
gegenüber Radio Vatikan. Bei dem Treffen im südwestfranzösischen Bordeaux ging es
unter anderem um den Klimawandel. Gunter Simmermacher:
„Dennoch ist das
Hauptthema des Gipfeltreffens eindeutig die Situation in Simbabwe. Der südafrikanische
Präsident Thabo Mbeki befindet sich in der Zwickmühle, denn einerseits versucht er
im Augenblick Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai an einen Verhandlungstisch zu bringen,
andererseits setzen vor allem die europäischen Staaten Südafrika immer mehr unter
Druck, um politische und wirtschaftliche Maßnahmen gegen Mugabe und seinem Regime
durchzusetzen.“
Doch neben der humanitären Krise in Simbabwe haben die
Gipfelteilnehmer auch über die Lage in Darfur gesprochen.
„Auf der Gesprächsagenda
stand auch die Rolle des sudanesischen Präsidenten Omar el-Baschir und die Anklage
des Internationalen Strafgerichtshof. Sowohl in Südafrika als auch in Europa gibt
es Politiker, die zwar die Anklage gutheißen, doch den Zeitpunkt kritisieren. Wenn
sich Afrika weiter entwickeln möchte, muss es die Probleme mit Mugabe und el-Baschir
so bald wie möglich lösen. Davon hängt nämlich die Zukunft des gesamten Kontinents
ab.“