Die sudanesischen Behörden werden die Krise in der aufständischen Provinz Darfur trotz
der Anschuldigungen des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag (IStGH) auch
künftig selbständig regeln. Das sagte der Präsident des Landes, Omar el Baschir. El
Baschir wird Völkermord vorgeworfen, der Chefankläger in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo,
hatte Anfang vergangener Woche Haftbefehl gefordert. Bei einer dreitägigen Reise in
die Krisenprovinz Darfur will der sudanesische Präsident nach eigenen Worten „sagen,
dass jeder Flüchtling in sein Dorf zurückkehren soll und die Regierung die notwendigen
sozialen Dienstleistungen sicherstellen muss". Die Anschuldigungen aus Den Haag bezeichnete
el Baschir als Verleumdung. Ihm zufolge gibt es internationale Kräfte, die versuchen,
den Sudan durch eine Verschärfung der Darfur-Krise zu zerstören. Moreno-Ocampo verteidigte
sich indes gegen Vorwürfe, er gefährde die Friedensverhandlungen für die Krisenregion.
„Niemand kann mich zwingen, meine Ermittlungen zu stoppen”, sagte Ocampo dem Nachrichtenmagazin
Focus. (afp/ria novosti 23.07.2008 bp)