EU/Irak: Europa sollte Iraks Flüchtlinge aufnehmen
Während die Europäer
über ihre Beteiligung am Irak-Krieg uneins waren, sollte Europa bei der Unterstützung
der Flüchtlinge geschlossen handeln. Deshalb sollten die EU-Mitgliedstaaten „großzügig“
irakische Flüchtlinge aufnehmen. Das fordern vier Mitglieder des Europa-Parlaments.
Unter ihnen ist auch der Deutsche Europaabgeordnete Manfred Weber. Am Donnerstag beraten
die Justiz- und Innenminister der EU über den Vorschlag von Bundesinnenminister Wolfgang
Schäuble, ein Kontingent der besonders verfolgten Irakflüchtlinge aufzunehmen. Die
Reaktion der meisten Mitgliedstaaten ist im Moment zurückhaltend. Besonders die irakischen
Christen bräuchten sofortige Hilfe, sagt Manfred Weber (CSU).
„Was uns heute
herausfordert, ist die humanitäre Situation. Die gegenwärtige Lage der betroffen Christen
im Irak und auch in den Nachbarländer des Iraks ist katastrophal. Europa kann nicht
einfach wegschauen, sondern muss helfen, und deswegen fordern wir, dass die Innenminister
der Europäischen Union großzügig den irakischen Christen Hilfe und Asyl zussagen.
Ich erwarte von den europäischen Innenministern, dass sie zunächst grundsätzlich Ja
sagen und den Flüchtlingsstatus der irakischen Christen anerkennen. Leider Gottes
leben sie im Augenblick unter einer schweren Bedrohung. Ein zweiter Schritt wäre,
dass alle EU-Länder nach ihren Kräften zusagen, Flüchtlinge aufzunehmen.“
Europa
müsse zusammen mit den Vereinigten Staaten dafür sorgen, dass sich die Lage im Irak
stabilisiere, so der Europaabgeordnete Weber weiter.
„Wir können es nicht
dulden, dass wir in diesen urchristlichen Regionen eine Situation haben, die eine
Zukunft für die Christen unmöglich macht. Wir wollen natürlich, dass mittel- und langfristig
die Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Mich persönlich hat emotional
sehr stark die Schilderung der Situation in den Flüchtlingslagern betroffen gemacht,
wo junge Christinnen und Christen zwangsweise zum Islam konvertieren müssen. Es finden
dort Vergewaltigungen statt. Christliche Geschäftsleute können dort ihrer Arbeit nicht
nachgehen, wenn sie ihren Glauben praktizieren. Das ist inakzeptabel und deswegen
ist jetzt Hilfe notwendig.“