2008-07-22 13:54:47

EU/Irak: Europa sollte Iraks Flüchtlinge aufnehmen


RealAudioMP3 Während die Europäer über ihre Beteiligung am Irak-Krieg uneins waren, sollte Europa bei der Unterstützung der Flüchtlinge geschlossen handeln. Deshalb sollten die EU-Mitgliedstaaten „großzügig“ irakische Flüchtlinge aufnehmen. Das fordern vier Mitglieder des Europa-Parlaments. Unter ihnen ist auch der Deutsche Europaabgeordnete Manfred Weber. Am Donnerstag beraten die Justiz- und Innenminister der EU über den Vorschlag von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, ein Kontingent der besonders verfolgten Irakflüchtlinge aufzunehmen. Die Reaktion der meisten Mitgliedstaaten ist im Moment zurückhaltend. Besonders die irakischen Christen bräuchten sofortige Hilfe, sagt Manfred Weber (CSU).

„Was uns heute herausfordert, ist die humanitäre Situation. Die gegenwärtige Lage der betroffen Christen im Irak und auch in den Nachbarländer des Iraks ist katastrophal. Europa kann nicht einfach wegschauen, sondern muss helfen, und deswegen fordern wir, dass die Innenminister der Europäischen Union großzügig den irakischen Christen Hilfe und Asyl zussagen. Ich erwarte von den europäischen Innenministern, dass sie zunächst grundsätzlich Ja sagen und den Flüchtlingsstatus der irakischen Christen anerkennen. Leider Gottes leben sie im Augenblick unter einer schweren Bedrohung. Ein zweiter Schritt wäre, dass alle EU-Länder nach ihren Kräften zusagen, Flüchtlinge aufzunehmen.“

Europa müsse zusammen mit den Vereinigten Staaten dafür sorgen, dass sich die Lage im Irak stabilisiere, so der Europaabgeordnete Weber weiter.

„Wir können es nicht dulden, dass wir in diesen urchristlichen Regionen eine Situation haben, die eine Zukunft für die Christen unmöglich macht. Wir wollen natürlich, dass mittel- und langfristig die Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Mich persönlich hat emotional sehr stark die Schilderung der Situation in den Flüchtlingslagern betroffen gemacht, wo junge Christinnen und Christen zwangsweise zum Islam konvertieren müssen. Es finden dort Vergewaltigungen statt. Christliche Geschäftsleute können dort ihrer Arbeit nicht nachgehen, wenn sie ihren Glauben praktizieren. Das ist inakzeptabel und deswegen ist jetzt Hilfe notwendig.“

(rv/pm 22.07.2008 mg)








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