Es war die neunte
und bislang längste Auslandsreise von Benedikt XVI. Mit einem Appell zur Überwindung
der „geistigen Wüste“ in der heutigen Gesellschaft hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag
den Weltjugendtag im australischen Sydney beendet. Eine neue Generation von Christen
müsse zum Aufbau einer Welt beitragen, „in der das Leben angenommen, geachtet, geliebt
und nicht abgelehnt, wie eine Bedrohung gefürchtet und zerstört wird“, sagte das Oberhaupt
der katholischen Kirche bei der Abschlussmesse vor mehreren tausend Gläubigen. Wir
halten Rückschau:
„Sprecht mutig von eurem Glauben“ – mit einer Warnung vor
zunehmender Verweltlichung hatte sich Papst Benedikt bei seinem ersten Auftritt auf
dem Weltjugendtag in Sydney an die jungen Pilger gewandt. Über 150.000 junge Gläubige
hatten dem Papst am Hafen von Sydney einen begeisterten Empfang bereitet – und das
bei durchaus frostigen Temperaturen. Der Papst kam, dem Paulusjahr gemäß, auf einem
Schiff im Hafen der größten australischen Stadt an.
An seinem zweiten offiziellen
Besuchstag in Australien hatte Papst Benedikt XVI. Vertreter anderer christlicher
Kirchen und Religionen getroffen. Mit Nachdruck rief er die getrennten Christen zu
aufrichtigem und differenziertem Bemühen um die christliche Einheit auf. Der ökumenische
Dialog sei derzeit an einem kritischen Punkt; der Dialog bleibe schwierig, sagte das
Kirchenoberhaupt bei einem Treffen am Freitag in der Krypta der St. Mary's Cathedral
von Sydney. Aber man dürfe sicher sein, eines Tages gemeinsam Eucharistie feiern zu
können.
Am Freitag dann hatte der Weltjugendtag einen weiteren Höhepunkt erreicht:
die Inszenierung des Kreuzwegs durch die Straßen von Sydney. Überall in der Stadt
versammelten sich Zehntausende Jugendliche und gedachten gemeinsam mit Papst Benedikt
XVI. des Leidenswegs Christi. Die berühmten Wahrzeichen wie das Opernhaus, die Hafenbrücke
oder Darling Harbour gaben die spektakuläre Kulisse für die 13 Stationen der „Via
Dolorosa“ ab. Die aufwändige Inszenierung der „Stationen des Kreuzes“ verwandelte
die australische Metropole Sydney in eine Bühne des Glaubens.
Und dann kam
bereits der letzte Tag: Rund 200.000 Menschen hatten nach der Abendandacht am Samstag
auf der Rennbahn Randwick bei Sydney unter freiem Himmel übernachtet. Am Sonntag fand
dann die Abschlussmesse statt, bevor es für Benedikt XVI. hieß: „Good bye Sydney“.