Die Texte des Papstes
bedürfen einer intensiven Aufarbeitung. Das betonte vor der Abreise der Vatikansprecher,
Jesuitenpater Federico Lombardi, in einer Pressekonferenz. Auf die Frage eines Journalisten,
weshalb der Papst in Sydney beim Abschlussgottesdienst eine so anspruchsvolle Botschaft
an die Jugend gerichtet habe, antwortete Pater Lombardi: „Man muss
an seinen Texten gut und genau arbeiten, um sich dem Kern anzunähern. Der Papst weiß,
dass es viele Menschen gibt, die bereit sind, auf ihn zu hören, auch wenn die Texte
auf den ersten Blick nicht immer einfach erscheinen. Bereits in Köln konnte man feststellen,
dass viele Jugendliche sich daran machten, die Texte genauer zu studieren.“
Inhaltlich
habe der Papst verschiedene Themen angesprochen, so Vatikansprecher Lombardi.
„Die
Ansprachen und Predigten des Papstes beim Weltjugendtag waren eine Art Katechismus
auf breiter Ebene. Im Mittelpunkt stand jeweils die Bedeutung des Heiligen Geistes.
Der Papst hat viel gesprochen, doch immer klare Worte gefunden. Es war hier in Sydney
immer eine sehr intensive Spiritualität spürbar. Das haben wir besonders in jenem
Moment erlebt, als der Papst mit schwer integrierbaren Jugendlichen sprach. Ihnen
hat der Papst das christliche Leben als Weg der inneren Erneuerung angeboten.“
Die
Wirkung des Papstes sei vielleicht anders als die seines charismatischen Vorgängers,
räumte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi ein. Man müsse vor allem die verschiedenen
Persönlichkeiten im Blick haben. Während Johannes Paul II. eher spontan und als junger
Priester in der Jugendseelsorge tätig gewesen sei, war Benedikt XVI. Universitätsprofessor.
Der deutsche Papst gehe vielleicht nicht selbst mit großen Gesten auf die jungen Leute
zu wie sein Vorgänger, „doch empfängt er deren Gesten sehr freudig“, sagte Lombardi.
Die Australier habe Papst Benedikt vor allem mit seinen starken Worten zu den Missbrauchsskandalen
der Kirche beeindruckt.