2008-07-19 14:29:22

Papst an Klerus: Gott kann nicht totgeschwiegen werden


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat vor australischen Klerikern und Ordensleuten sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche scharf verurteilt (siehe Beitrag). Vor mehr als 3.000 Menschen bei der Messfeier am Samstag Vormittag (Ortszeit) in der Kathedrale St. Mary kritisierte das Kirchenoberhaupt aber auch erneut die Abdrängung des Glaubens ins Private.
„Im Namen der menschlichen Freiheit und Autonomie wird Gottes Name schweigend übergangen, Religion auf private Frömmigkeit reduziert und der Glaube in der Öffentlichkeit gemieden. Manchmal kann diese mit dem Wesen des Evangeliums so völlig unvereinbare Mentalität sogar unser Verständnis von der Kirche und ihrer Mission verdunkeln. Auch wir können versucht sein, das Glaubensleben zu einer reinen Gefühlssache zu machen und so seine Kraft zu verringern, eine konsequente Weltsicht und einen rigorosen Dialog mit den vielen anderen Ansichten zu inspirieren, die um den Geist und das Herz unserer Zeitgenossen wetteifern.“
Doch die Geschichte zeige, dass die Frage nach Gott niemals totgeschwiegen werden könne. Gleichgültigkeit gegenüber der religiösen Dimension in der menschlichen Existenz sei letztlich jedoch ein Verrat am Menschen, warnte der Papst.
„Wo immer der Mensch herabgewürdigt wird, verliert auch unsere Umwelt an Wert; sie verliert ihren letzten Sinn und verfehlt ihr Ziel. Was daraus hervorgeht, ist eine Kultur nicht des Lebens, sondern des Todes. Wie könnte man so etwas als ,Fortschritt’ betrachten? Es ist ein Schritt zurück, eine Form der Regression, die letztlich die Quellen des Lebens selbst für den einzelnen Menschen und für die ganze Gesellschaft austrocknen lässt.“
Die Priesteranwärter und Novizen rief er auf, ihrem Weg auch gegen Widerstände treu zu folgen.
Vergesst niemals, dass die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen bedeutet, ein ganz der Liebe gewidmetes Leben zu ergreifen – einer Liebe, die Euch befähigt, Euch rückhaltlos dem Dienst für Gott zu verschreiben und ganz für Eure Brüder und Schwestern da zu sein, besonders für die in Not. Die größten Schätze, die Ihr mit anderen jungen Menschen gemeinsam habt – Euer Idealismus, Eure Großherzigkeit, Eure Zeit und Energie – sie sind die echten Opfergaben, die Ihr auf den Altar des Herrn legt. Mögt Ihr dieses wunderschöne Charisma, das Gott Euch zu seiner Ehre und zum Aufbau der Kirche geschenkt hat, immer schätzen und pflegen!“
Aus Anlass seines Besuches weihte Benedikt XVI. den neuen Marmoraltar der Bischofskirche von Sydney. Der neugotische Bau selbst war 1929 nach einer Bauzeit von 63 Jahren geweiht und kürzlich restauriert worden.
(rv 19.07.2008 bp)








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