2008-07-19 14:13:45

Großbritannien: Kein gemeinsamer Nenner bei Anglikanern


Konservative Kirchenführer der Anglikaner haben dem Projekt eines innerkirchlichen Grundlagenvertrages auf dem kleinsten Nenner eine Absage erteilt. Der Versuch des Erzbischofs von Canterbury zur Versöhnung der anglikanischen Weltgemeinschaft weise schwerwiegende Mängel auf, betonen die Oberhäupter einflussreicher Nationalkirchen in einer am Freitagabend in Oxford veröffentlichten Erklärung. Der unter Ehrenprimas Rowan Williams vorgelegte Entwurf eines „Anglican Covenant“ konzentriere sich zu sehr auf die Kirche als Institution und vernachlässige die Lehren der Heiligen Schrift. Die mehrheitlich aus Afrika stammenden Unterzeichner sprechen im Namen der Teilnehmer einer Globalen Anglikanischen Zukunftskonferenz (GAFCON), die im Juni in Jerusalem tagte. Deren Bischöfe führen rund 230 Diözesen im Boykott gegen die anglikanische Lambeth-Konferenz, die derzeit im englischen Canterbury tagt. Sie kritisieren vor allem die „Autonomie“, die Williams einzelnen Provinzen wie der US-Episkopalkirche oder der anglikanischen Kirche von Kanada zugestehe. Diese hätten sich der Sexuallehre der Heiligen Schrift widersetzt. Der Streit um Disziplin und Moral in der anglikanischen Weltgemeinschaft hatte sich 2003 an der Ernennung des bekennenden Homosexuellen Gene Robinson zum Bischof von New Hampshire mit neuer Heftigkeit entfacht. Er droht die rund 78 Millionen Anglikaner weltweit zu spalten.
(kna 19.07.2008 bp)







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