Vor dem Hintergrund sozialer Unruhen hat die Kirche Nicaraguas zum Dialog der gesellschaftlichen
Gruppen aufgerufen. „Wir müssen zu einem Dialog ohne Spannungen kommen“, zitiert die
Nachrichtenagentur Aciprensa am Donnerstag den Vorsitzenden der Nicaraguanischen Bischofskonferenz,
Erzbischof Leopoldo Brenes von Managua. Er forderte Staatspräsident Daniel Ortega
auf, sich einer „Sprache des Friedens und der Versöhnung“ zu bedienen. „Wenn es in
einer Familie Probleme gibt, dann setzt man sich an einen Tisch und löst sie“, so
Brenes. Am Mittwoch hatten die Nicaraguaner mit einem Protestmarsch durch die
Hauptstadt ihrem Unmut über die harten Lebensbedingungen Luft gemacht. Tausende protestierten
gegen die hohen Lebensmittelpreise infolge des Ölpreis-Anstiegs. Zudem kritisierten
sie eine zunehmende Beschneidung ihrer Grundfreiheiten. So wurden im vergangenen Monat
zwei kleinere Parteien von der Teilnahme an Kommunalwahlen in November ausgeschlossen.
(kna 18.06.2008 mc)