2008-07-17 16:34:23

Großbritannien: Anglikaner-Primas ruft Bischöfe zur Einheit auf


Das Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Rowan Williams von Canterbury, hat die streitenden Bischöfe seiner Kirche zur Einheit aufgerufen. Die internen Konflikte über Frauen und homosexuelle Priester im Bischofsamt schwächten das Christentum und den Bund aller Getauften, zitiert die britische Tageszeitung „The Times“ (Donnerstag) aus einem Dokument mit Arbeitspapieren, das derzeit auf der Lambeth-Konferenz im englischen Canterbury zirkuliert. Die Beziehungen der Bischöfe zueinander seien „von Sünde überschattet.“ Seit Mittwoch treffen sich rund 650 Bischöfe der anglikanischen Weltgemeinschaft zur Lambeth-Konferenz. Das höchste Beratungsgremium der Anglikaner, das nur alle zehn Jahre tagt, steht dieses Mal unter dem Vorzeichen einer drohenden Spaltung der Anglikaner. Mehr als 200 konservative Bischöfe, zumeist aus afrikanischen Ländern, boykottieren das Treffen aus Protest gegen eine zunehmende Liberalisierung der anglikanischen Kirche. Sie haben Williams wiederholt Führungsschwäche vorgeworfen und sich zu einer Gemeinschaft bekennender Anglikaner (FOCA) zusammengeschlossen. Williams bemüht sich, einen weiteren Zerfall der anglikanischen Weltgemeinschaft zu verhindern. Es sei nicht vertretbar, dass sich Teile einzelner Landeskirchen aus Protest gegen ihren Bischof einer anderen Provinz unterstellten. Die Kritik richtet sich gegen rund 300 konservative US-Pfarrgemeinden, die sich afrikanischen Provinzen angeschlossen haben. Beobachter werten die ungewohnt deutlichen Worte des Ehrenprimas als Versuch, sich wieder mehr Autorität zu verschaffen.

(kna 17.07.2008 mg)








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