Zwei Jahre nach dem
Libanon-Krieg haben Israel und die Hisbollah-Miliz mit dem Austausch von Gefangenen
und Leichen begonnen. Das Rote Kreuz nahm am Grenzübergang Rosch Hanikra die Särge
mit den Leichen von zwei im Juli 2006 verschleppten israelischen Soldaten in Empfang.
Die Entführung der Soldaten hatte seinerzeit den Libanon-Krieg ausgelöst. Mit einer
DNA-Analyse soll die Identität der beiden Leichen geprüft werden. Erst nach einem
positiven Befund will Israel einen libanesischen Topterroristen sowie vier Hisbollah-Kämpfer
freilassen. Wir haben mit Dorothea Krimitsas gesprochen. Sie ist beim Internationalen
Roten Kreuz in Genf zuständig für Nahost.
„Das ist in der Tat eine sehr
schwierige und komplexe Angelegenheit. Das Rote Kreuz ist sicherlich deswegen ausgewählt
worden zu vermitteln, weil es das Vertrauen von beiden Seiten – der Hisbollah und
Israels – genießt. Unser Ziel ist es, dass die Familien, die seit Jahren ohne Neuigkeiten
von ihren Angehörigen sind, Gewissheit über deren Schicksal erlangen. Daher ist diese
humanitäre Operation auch so sensibel. Es ist extrem wichtig, hier zwischen zwei Seiten
zu vermitteln, die keine Beziehungen miteinander haben.“
Das Rote Kreuz
sieht in dem Austausch der noch lebenden Geiseln, aber auch der Toten einen Beitrag
zur Befriedung im Krisengebiet.
„Das ist gut und wichtig für die Familien;
und wir können hoffen, dass das zu einer Zukunft beiträgt mit weniger Spannungen und
weniger Konflikten in diesen beiden Ländern.“