Schweiz: Bischof Koch kritisiert Beihilfe zum Selbstmord
Sterbehilfe ist Hilfe beim Sterben und nicht Hilfe zum Sterben. Das betonte der Basler
Bischof Kurt Koch in einem Interview mit dem Pressedienst „Zenit“. Die Schweizer Bischöfe
hatten vor kurzem davor gewarnt, die gewerbsmäßige Beihilfe zum Selbstmord durch falsche
Maßnahmen indirekt zu legitimieren. Die geplante Einführung von minimalen Sorgfalts-
und Beratungspflichten bei so genannten Suizid-Organisationen sei der falsche Weg,
betonten die Hirten in einer gemeinsamen Erklärung. Der Vorsitzende der Schweizer
Bischofskonferenz sagte wörtlich: „Menschenwürdige Sterbehilfe muss darin bestehen,
den Sterbenden im Übergang zu seiner letzten Lebensphase zu begleiten, so dass er
an der Hand und keineswegs durch die Hand eines Mitmenschen sterben kann.“ Generell
falle auf, dass man in Deutschland das Problem der organisierten Suizidbeihilfe „viel
grundsätzlicher angeht als in der Schweiz, die hier offensichtlich viel pragmatischer
denkt“, so Bischof Koch. Deshalb halten die Schweizer Bischöfe den Weg der Schweizer
Regierung für untragbar, weil Katholiken jeden Versuch ablehnen müssten, die gewerbsmäßig
betriebene Suizidbeihilfe staatlich zu legitimieren.