2008-07-15 11:39:27

Mexiko: Einsturzgefahr für Kirchen


Insgesamt 68 Renaissance- und Barockkirchen im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt sind nach Angaben der Erzdiözese „in erbärmlichem Zustand“. Das erklärte der Leiter der Diözesankommission für sakrale Kunst, Alfredo Ramirez Jasso, vor der Presse. Mit dem ungewöhnlichen Schritt an die Öffentlichkeit hoffen Jasso und der Pfarrer der Kirche San Lorenzo, Felipe Guerra Avila, nach eigener Aussage, die Denkmalschutzbehörden zum Handeln zu bewegen, „bevor es zu spät“ sei. Der Hilferuf kam, nachdem sich am vergangenen Donnerstag ein mehrere Quadratmeter großes Mauerstück aus der Kuppel von San Lorenzo gelöst hatte und auf die Kirchenbänke gestürzt war. Da in Mexiko seit der bürgerlich-antiklerikalen Revolution die Kirchen Staatseigentum sind, ist die Denkmalschutzbehörde für deren Erhalt zuständig. Der bürokratische Aufwand bewirke, dass sich Anträge an die Denkmalschutzbehörde über Jahre hinziehen. Erschwerend komme hinzu, dass die Stadt auf unstabilem, sandigem Grund gebaut sei. Untersuchungen zeigen, dass ganze Straßenzüge jährlich mehrere Zentimeter absinken. – Die Gotteshäuser in der mexikanischen Hauptstadt gehören zu den schönsten Beispielen der Kunst von Renaissance und Barock. Ihr Wert wurde allerdings von der „nordatlantischen“ Kunstwissenschaft bis heute nicht rezipiert.

(kap 15.07.2008 mg)







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