D: Erzbischof kann sich mehr verheiratete Priester vorstellen
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick kann sich „gut vorstellen, dass es in Zukunft
mehr verheiratete Priester in der katholischen Kirche geben wird, als das bisher der
Fall ist“. In einem Interview des „Fränkischen Tages“ in Bamberg bezeichnete er zugleich
den Zölibat als wichtig für die Kirche. „Wir brauchen in der Kirche immer eine genügende
Zahl an unverheirateten Priestern, die in den Pfarreien wirken. Nur so kann Kirche
über diese Welt hinausweisen und die Transzendenz unseres Glaubens glaubhaft verkörpern.“
Im Interesse der Glaubwürdigkeit der Kirche müssten diejenigen, die ein zölibatäres
Leben zu führen gelobt hätten, dieses Versprechen auch halten. Das gelte auch für
Eheversprechen. Schick will nach eigenem Bekunden an den „differenzierten Formen von
pastoralem Personal“ und der Mitarbeit vieler Ehrenamtlicher festhalten. Ausgebildete
Theologen unterstützten als Gemeinde- oder Pastoralreferenten sehr gut die Pfarrer.
Verheiratete Geistliche sind in der katholischen Kirche sehr selten. In Deutschland
gibt es sie vereinzelt, etwa konvertierte ehemalige evangelische Pfarrer oder Priester
aus den mit Rom unierten Ostkirchen. (kna 15.07.2008 mg)